Der Bischof von Basel, Kurt Koch, bittet die Opfer von sexuellen Übergriffen durch
Priester und Ordensleute um Verzeihung „für Fehler, die im Bistum Basel geschehen
sind“. In einem auf April datierten Brief, den das Bistum am Mittwoch veröffentlichte,
dankt Koch allen, „die gerade heute ihre Zugehörigkeit zu unserer katholischen Kirche
bekräftigen“. Koch zeigt sich in seinem Brief erschüttert von den Missbrauchsfällen
durch Kirchenleute. Auch im Bistum Basel hätten sich inzwischen Opfer gemeldet. Ihnen
gelte seine besondere Sorge, so Koch, der betont, als Bischof alles ihm Mögliche veranlassen
zu wollen, „um Transparenz in Vorgefallenes zu bringen“. Aus heutiger Sicht sei mancher
Entscheid früherer Verantwortlicher nicht mehr nachvollziehbar. Als Last bezeichnet
Koch die „Erschütterung in Treu und Glauben“ und die Krise, in der die Kirche gegenwärtig
stecke. „Mich schmerzt jede einzelne Person, die sich nun enttäuscht von der Kirche
abwendet, weil ihre Stimme fehlt“, so Koch. Seine Aufgabe als Bischof sehe er darin,
das missbrauchte Vertrauen wieder zu gewinnen. Koch verweist in seinem Brief zugleich
darauf, dass die Kirche „bisher die einzige Institution“ sei, die diesen Weg der Transparenz
gehe. Nicht zuletzt der Aufruf der Bischöfe an die Opfer, sich zu melden, habe zu
der schwierigen Situation geführt.