2010-05-06 12:11:38

Philippinen: Kardinal Rosales wird keine Demonstrationen anführen


Der Erzbischof von Manila, Kardinal Gaudencio Rosales, will nicht seinen berühmten Vorgänger imitieren: Kardinal Jaime Sin hatte 1986 die Proteste gegen Wahlfälschungen angefeuert, die schließlich zum Sturz des Diktators Ferdinand Marcos führten. Die Lage heute sei « doch eine sehr andere », meinte Rosales jetzt nach einer Messfeier mit Präsidentschaftskandidaten: Heute gebe es demokratische Institutionen und eine unabhängige Wahlkommission. Er werde nur dann öffentlich die Stimme erheben, wenn es im Umfeld der Wahlen vom 10. Mai zu Gewalt komme. Dass einige Kandidaten jetzt schon Massenproteste ankündigen, falls die Wahlen nicht ausgehen wie erwartet, findet der Kardinal « unverantwortlich ». Auch der Kandidat, den viele Katholiken der Philippinen bevorzugen, hat mit « Protesten wie in Thailand » gedroht : Es ist Benigno Aquino, Sohn der früheren Präsidentin Corazon Aquino. Der Senator liegt derzeit in den Umfragen auf Platz eins. Zwei Präsidentschaftskandidaten haben am Sonntag im Beisein von Kardinal Rosales einen so genannten « Pakt für das Leben » unterzeichnet. Damit stellen sie sich hinter die Haltung der Bischöfe in Sachen Lebensschutz. Rosales legt allerdings großen Wert auf die Feststellung, dass Parteien durch das Beitreten zu diesem Pakt nicht automatisch die Unterstützung der Kirche bekommen. Die Bischöfe halten sich aus dem Wahlkampf im einzigen mehrheitlich katholischen Land Asiens offiziell heraus.

(rv 06.05.2010 sk)







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