2010-05-05 10:09:36

Österreich: Metropolit verurteilt „Hetze“ gegen Griechenland


RealAudioMP3 Er ist enttäuscht über die negative Stimmung, die derzeit im deutschsprachigen Raum über Griechenland verbreitet wird: Michael Staikos, der orthodoxe Metropolit von Österreich, Michael Staikos. Es sei klar, dass Griechenland viele Jahre weit über seine Verhältnisse gelebt habe und die Griechen nun dafür bezahlen müssten. Er bedauere aber zutiefst die derzeitige „Hetze“ gegen Griechenland wegen der notwendigen Staatskredite, so Staikos im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „kathpress“. Der Metropolit ortet diese Stimmung allerdings fast ausschließlich im deutschsprachigen Raum und bemängelt fehlende Solidarität.



Die Situation zeige, „dass die Europäische Union nur auf Fundamenten aus Geldscheinen gebaut ist“. Staikos wörtlich: „Ist es nicht ein deutliches Zeichen des Fehlens von ethischen Werten, wenn ein Volk nur geliebt wird, solange es zahlungsfähig ist?“ Die Gefahr sei groß, dass „alte Gräben und Wunden“, die im vergangenen Jahrhundert geschlagen wurden, wieder aufbrechen könnten. Er wolle die vielen negativen Schlagzeilen aber nicht mit der Meinung des deutschen oder österreichischen Volkes gleichsetzen, so der orthodoxe Metropolit. Die populistische Stimmungsmache verschiedener Medien und Politiker sei aber unverantwortlich.



Die nun auf die Griechen zukommenden Sparmaßnahmen würden auch die Kirche massiv treffen, beispielsweise durch hohe Steuern auf Besitz oder auch deutlich niedrigere Priestergehälter, erklärt Staikos. Die Kirche sei aber auch bereit, ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Das habe erst vor kurzem Erzbischof Hieronymos von Athen dem griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou versichert. Die Sparmaßnahmen würden sicher auch Auswirkungen auf die pastoralen und karitativen Dienste der Kirche haben. Er denke da etwa auf die tägliche Versorgung Tausender Flüchtlinge im Großraum Athen.



(kap 05.05.2010 sk)








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