Die „Legionäre Christi“ begrüßen die Entscheidungen, die der Papst über ihre Zukunft
treffen will. Der Vatikan hatte am Samstag angekündigt, dass Benedikt XVI. einen Päpstlichen
Delegaten an die Spitze der Gemeinschaft stellen wird. Außerdem soll eine Kommission
die Statuten der „Legionäre“ überprüfen. Der Orden, zu dem weltweit ca. 800 Priester
und etwa 200 Seminaristen gehören, ist durch Enthüllungen über seinen Gründer ins
Trudeln geraten. Der 2008 verstorbene Pater Macial Maciel führte offenbar ein Doppelleben
und verstieß gegen das Zölibatsgebot; außerdem werden ihm sexuelle Verfehlungen, darunter
Kindesmissbrauch, zur Last gelegt. Auf einer Homepage der „Legionäre Christi“ hieß
es, die Gemeinschaft akzeptiere die päpstlichen Maßnahmen – deren Einzelheiten noch
nicht bekannt sind – „mit Glauben und Gehorsam“. Frühere Mitglieder der zu den „Legionären“
gehörenden Laienbewegung „Regnum Christi“ erklärten im Internet, das Statement aus
dem Vatikan habe „auch bei den größten Zynikern wieder etwas Vertrauen geschaffen“.