Österreich: Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit
Die Caritas fordert
von der Politik ein effektives Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit.
Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau schlug am Freitag bei einer Pressekonferenz
in Wien Alarm:
„So mancher Politiker redet sich das Ende der Wirtschaftskrise
herbei, tatsächlich ist die soziale Krise noch lange nicht überwunden. 266.000 Menschen
waren im März beim Arbeitsamt als erwerbslos gemeldet, weitere 84.000 waren in Schulungen.
Nach unseren Angaben kommen derzeit auf eine freie Stelle 13 erwerbslose Personen.
Seit langem gibt es außerdem ein hohes Maß an struktureller Erwerbslosigkeit, das
durch die Wirtschaftskrise noch verschärft wird.“
Die schuldlosen Opfer
der Wirtschaftskrise und der Arbeitslosigkeit selbst für ihr Schicksal verantwortlich
zu machen, sei nichts anderes als ein Versuch, von der eigenen Hilflosigkeit und von
mangelnder Lösungskompetenz abzulenken.
„Deshalb fordern wir von
Caritas eine Sozialverträglichkeitsprüfung für jede einzelne geplante Maßnahme zur
Budgetkonsolidierung. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit muss zur politischen Querschnittmaterie
werden. So geht es bei Erwerbslosigkeit auch um Gesundheits- und Bildungspolitik.
Arbeitslosigkeit macht krank, und Krankheit macht oft arbeitslos. Wer die Kosten im
Gesundheitssystem reduzieren will, muss auch Arbeitslosigkeit bekämpfen.“
Die
Caritas der Erzdiözese Wien engagiert sich seit 20 Jahren im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik
für langzeiterwerbslose Frauen und Männer. Mit einem Projekt und 12 Transitarbeitskräften
wurde im Jahr 1990 begonnen. 20 Jahre später bietet die Caritas österreichweit rund
40 Beschäftigungsprojekte mit insgesamt rund 500 Arbeitsplätzen an.