Ein Dokument des Rates „Iustitia et Pax“ der Tschechischen Bischofskonferenz hat eine
heftige politische Kontroverse ausgelöst. In dem Text geht es um die bevorstehenden
Parlamentswahlen. In einer Erklärung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, des Olmützer
Erzbischofs Jan Graubner, wurde der Text zur „privaten Meinungsäußerung“ des Prager
Weihbischofs herabgestuft. Weihbischof Vaclav Maly leitet den Rat der Bischofskonferenz
und hatte das Dokument unterschrieben. Unter dem Titel „Wen wählen? Selbstverpflichtung
oder Verpflichtung gegenüber anderen“ wollten die „Iustitia et Pax“-Mitglieder „auf
das derzeitige Vorwahlklima in der Gesellschaft reagieren“. Zwar sei das Risiko eines
Staatsbankrotts in der Tschechischen Republik weitaus geringer als etwa in Italien
und Portugal, dennoch hielten die Ratsmitglieder „das unerträgliche Tempo der Staatsverschuldung
für das Hauptthema der diesjährigen Wahlen“.