Schavan: „Kirche muss sich vor Selbstmitleid hüten“
Die Kirche kann nun ein gutes Beispiel geben, wie man mit Schuld umgeht. Das sagte
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) gegenüber der Rheinischen Post an diesem
Samstag. Sie sei entsetzt und zugleich besorgt über die Glaubwürdigkeitskrise, die
in Folge der Missbrauchsskandale entstanden sei. Sexuelle Gewalt gegenüber Kindern
und Jugendliche seien jedoch Verbrechen, die zu mehr als 90 Prozent im familiären
Umfeld passieren, betonte die Bildungsministerin weiter. Sie sei zuversichtlich, dass
die Kirche den Opfern gerecht werden wird. Wer unter Druck stehe, muss sich vor Selbstmitleid
hüten. Die Gesellschaft sei nicht ungnädig mit Sündern, sie sei ungnädig mit Heuchlern
– und zwar zu Recht, fügte Schavan an.