Ein Insolvenzverfahren für Griechenland fordert die vor allem von kirchlichen Gruppen
getragene Initiative „Erlassjahr.de“. Die Refinanzierung des Staates durch öffentliche
Mittel der anderen Mitgliedsländer der Europäischen Union sei eine falsche Alternative,
hieß es in Düsseldorf. Die Bundesregierung sollte jetzt auf den Weg bringen, was sie
im Koalitionsvertrag als politisches Ziel formuliert habe: Nämlich ein Insolvenzverfahren
für überschuldete Staaten zu ermöglichen. So könnte ein gerechter Ausgleich zwischen
dem Schuldnerland, den Gläubigern und den Interessen der betroffenen Bevölkerung gewahrt
werden, hieß es. Die Investoren, die in Erwartung hoher Renditen in griechische Papiere
investiert haben, seien so angemessen an den Kosten für die Insolvenz beteiligt. Zu
den etwa 800 Unterstützerorganisationen der Initiative gehören mehrere evangelische
Landeskirchen, katholische Diözesen, Entwicklungsorganisationen, Vereine und Kirchengemeinden.