Gegen eine Verharmlosung sexueller Missbrauchsfälle unter katholischen Klerikern hat
sich der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz gewandt. Es reiche nicht
aus, darauf hinzuweisen, dass die Zahl solcher Delikte in anderen Berufsgruppen prozentual
ebenso hoch oder sogar höher sei. Das schreibt Bischof Mariano Crociata in einem Beitrag
für die Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano“ von Freitag. Die Menschen stellten an
Geistliche zu Recht höhere moralische Ansprüche, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz.
Es sei daher nicht verwunderlich, dass die Reaktionen auf sexuellen Missbrauch in
der Kirche besonders heftig ausfielen. Zugleich wandte sich Crociata gegen Verallgemeinerungen.
Man dürfe den Missbrauchsskandal weder als Medienkomplott abtun noch die Priester
generell unter Pädophilie-Verdacht stellen.