2010-04-29 09:47:29

D: Meisner fordert Özkan auf türkische Christen zu stärken


Der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, hat die türkisch-stämmige niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan aufgefordert, sich für die Rechte der Christen in der Türkei einzusetzen. „Die Ministerin könnte doch eigentlich gut ihre prominente Stellung nutzen, indem sie für die Christen in der Türkei eintritt, damit endlich die St.-Paulus-Kirche in Tarsus den Christen zur freien Benutzung gegeben wird“, schreibt der Erzbischof in einem Gastbeitrag für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ von diesem Donnerstag. Der Kardinal kritisierte, die türkischen Behörden hätten vor einigen Tagen festgelegt, dass Gottesdienste in der Kirche zehn Tage im Voraus beantragt werden müssten. Zudem sei für jeden Teilnehmer ein Eintrittsgeld zu entrichten. „Was das noch mit Religionsfreiheit zu tun hat, ist eigentlich unbegreiflich“, schreibt Meisner. Im Einsatz für die Rechte der Christen sieht der Erzbischof ein sinnvolles Tätigkeitsfeld für die Ministerin, die mit ihrer ursprünglich erhobenen Forderung, Kreuze aus den Schulen zu entfernen, heftige Kritik bei Parteifreunden und Kirchen hervorgerufen hatte. „Staatliche Neutralität ist bei uns kein Laizismus, und Religionsfreiheit bedeutet nicht von oben verordnete Freiheit von Religion und ihren Zeichen“, weist Meisner Özkans Vorstoß zurück, von dem sie sich nach Protesten auch selbst distanziert hat. Unterdessen begrüßten die evangelische und katholische Kirche, dass sich Özkan bei ihrem Amtseid am Dienstag ausdrücklich auf Gott bezogen habe.

(kna 29.04.2010 vp)








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