2010-04-27 09:49:05

Österreich: Opferschutzkommission komplett


Eine neue Kommission zum Schutz der Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche hat in Österreich ihre Arbeit aufgenommen. Die unabhängige Opferschutzanwältin und Leiterin des Gremiums, Waltraud Klasnic, hat am Montag in Wien die acht weiteren Mitglieder ihres Teams vorgestellt. Es handelt sich vor allem um Juristen, Psychologen, Mediziner und Pädagogen. Der Kommission gehören unter anderen die Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes, Brigitte Bierlein, der Präsident der Opferhilfsorganisation „Weißer Ring“, Udo Jesionek, sowie die Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer Psychologinnen und Psychologen, Ulla Konrad, an. Die Arbeit der Opferanwaltschaft wird von der Kirche finanziert. Das Gremium agiere unabhängig und stehe allen Opfern von Missbrauch und Gewalt in Kirche und Gesellschaft zur Verfügung, sagte Klasnic, ehemalige Landeshauptfrau der Steiermark. Von Seiten des Wiener Kardinals Christoph Schönborn sei einerseits die absolute Unabhängigkeit der Opferanwaltschaft und andererseits die volle Kooperation aller Stellen der katholischen Kirche in Österreich zugesichert worden, „insbesondere was notwendige Informationen und die Umsetzung der Empfehlungen betrifft“. Klasnic berichtete, dass es seit ihrer Ernennung zur Opferschutzanwältin rund 500 Kontakte gegeben habe und bereits mit Gesprächen und Dokumentation der Fälle begonnen worden sei. Absoluter Vertrauensschutz sei dabei selbstverständlich. Jesionek erläuterte, dass die Kommission nur dann Fälle zur Anzeige bringen werde, wenn es das Opfer wolle. „Nichts passiert ohne den Willen des Opfers. Es braucht diese Vertraulichkeit.“

(kipa 27.04.2010 kk)








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