Sierra Leone: Trotz christlicher Minderheit Kirche sehr präsent
Auch in dieser Woche
heißt es wieder im Vatikan Antritt zum Ad-limina-Besuch. Und zwar statten seit Montag
die Bischöfe von Gambia, Liberia und Sierra Leone pflichtgemäß dem Papst ihren Besuch
ab und berichten über die Situation der Kirche in ihren Ländern. In den drei westafrikanischen
Staaten herrschen, was die Kirche betrifft, sehr unterschiedliche Bedingungen. Während
in Liberia rund 70 Prozent der Bevölkerung Christen sind, sind die Verhältnisse in
Gambia und Sierra Leone ganz anders. In Gambia gibt es eine sehr deutliche muslimische
Mehrheit. Wenn auch der Prozentsatz der Muslime nicht ganz so hoch ist, auch in Sierra
Leone sind die Christen in der Minderheit. Doch das bedeute nicht, dass die katholische
Kirche nicht in der Gesellschaft bemerkbar sei. Das betont der Bischof von Makeni
in Sierra Leone, George Biguzzi. Mit ihm haben unsere italienischen Kollegen von Radio
Vatikan über die Lage der Kirche in Westafrika gesprochen.
“Die Kirche
ist auf dem gesamten nationalen Territorium präsent. Das gilt für Gambia wie auch
für Sierra Leone. Und zwar durch Schulen, Sozialarbeit, die Arbeit der Caritas in
den Diözesen und auch durch Projekte der Entwicklungshilfe. Es ist also eine Präsenz,
die beachtet wird, die ins Gewicht fällt und vor allem sehr groß ist im Verhältnis
zur Anzahl der Christen.”
Der ehemalige Präsident der Interterritorialen
Bischofskonferenz von Gambia und Sierra Leone bekam am Montag eine päpstliche Privataudienz.
Er sei sehr brüderlich von Benedikt XVI. empfangen worden, erzählt Bischof Biguzzi.
Aber es sind auch Berichte, die den Papst freuen können. Gerade in Gambia ist in den
vergangenen Jahren die Zahl der Priester-Berufungen angestiegen. Die Kirche werde
stark von Laien unterstützt, unter anderem wenn es um die Bekämpfung der Armut in
Sierra Leone und Gambia ginge, berichtet der Bischof. Außerdem leiste die Kirche in
Sierra Leone wertvolle Arbeit bei der Rehabilitation ehemaliger Soldaten und helfe
auch Kindersoldaten wieder zurück in die Gesellschaft zu finden, so Biguzzi. Bis zum
Donnerstag sind die Vertreter der Kirche in Gambia, Sierra Leone und Liberia noch
zum Ad-limina-Besuch im Vatikan. Aber schon nach dem gestrigen Tag stand für Bischof
Biguzzi fest, dass er nach der Audienz gestärkt in seine Heimat zurückkehre.