Vatikan/Italien: Evangelische Gemeinde würdigt Papstbesuch
Papst Benedikt XVI. hat sich beim Besuch der evangelischen Kirche Roms als Glaubensmodell
auch für Lutheraner präsentiert. Das betonte der Pfarrer der römischen Christus-Kirche,
Jens-Martin Kruse, in einem Beitrag für die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“
vom Samstag. Der Papstbesuch am 14. März und die gemeinsame Abendliturgie in seiner
Kirche seien ein „kleines, aber wichtiges und einprägsames Zeichen reifer und fester
ökumenischer Beziehung und gelebter Ökumene“ gewesen, so der Pfarrer. Benedikt XVI.
sei zweifellos einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Zeit, schrieb Kruse. Er
greife die großen Fragen und Themen der Zeit auf: die Beziehungen unter den Religionen,
Werte und Traditionen, Wirtschaftskrise und Menschenrechte. Gleichzeitig leiste der
Papst täglich einen wichtigen Beitrag für den christlichen Glauben. Bereits am zweiten
Tag seines Pontifikats habe Benedikt XVI. die Wiederherstellung der vollen christlichen
Einheit als ein vorrangiges Anliegen bezeichnet, führte Kruse aus. Er sei sich bewusst,
dass dazu nicht Willensbekundungen allein ausreichten; notwendig seien Gesten, die
die Seele bewegten und den einzelnen zu innerer Umkehr veranlassten. Dies sei die
Voraussetzung für jeden ökumenischen Fortschritt, betonte der evangelische Pfarrer.