2010-04-22 15:21:59

Zollitsch: „Mixas Rücktritt ist kein Schuldeingeständnis!“


RealAudioMP3 „Bischof Dr. Walter Mixa hat dem Heiligen Vater den Verzicht auf das Amt des Bischofs von Augsburg und des Militärbischofs der Bundesrepublik Deutschland angeboten. Dieser schwere Schritt verdient Respekt. Wir, die Bischofskonferenz, stehen mit großer Achtung vor ihm, denn er hat damit von sich aus einen wichtigen Schritt getan.“

Mit diesen Worten hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, an diesem Donnerstagmittag in Bonn das Rücktrittsgesuch Bischof Walter Mixas von seinen Ämtern bekannt gegeben. Ein Schritt, den viele Stimmen, auch aus der Politik, im Vorfeld gefordert hatten. Robert Zollitsch bezeichnete den Rücktritt seines Amtsbruders als „Verlust für unsere Bischofskonferenz“.

„Der Bischof von Augsburg möchte damit in der Diözese, in der Kirche von Augsburg einen Neuanfang ermöglichen. Und wir stehen mit großer Achtung vor dieser Entscheidung. Bischof Dr. Mixa hat sich auf vielfältige Weise bisher in die Deutsche Bischofkonferenz eingebracht. Sowohl in seiner Zeit als Bischof von Eichstätt von 1996 bis 2005, als auch seit 2005 als Bischof von Augsburg. Hier verdanken wir ihm sehr viel. Und das gilt es einfach und wirklich anzuerkennen. Er wird uns in dieser Weise auch fehlen in der Deutschen Bischofskonferenz.“

Anders, als die Erzbischöfe Robert Zollitsch und Reinhard Marx ihm zu bedenken gegeben hatten, habe sich Bischof Mixa nicht für eine Auszeit in geistlicher Einkehr entschieden. Das respektiere er, betonte der DBK-Vorsitzende nochmals, und erklärte weiter:

„Ich habe es nicht als Schuldeingeständnis verstanden. Ich sehe ganz klar, auch nach den Gesprächen, die ich mit ihm hatte, dass er die Möglichkeit schaffen will, dass in Augsburg ein Neuanfang gegeben ist.“

 
Den nun folgenden Verlauf, erklärt der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, gebe das Kirchenrecht vor:

„Das weitere Prozedere sieht folgendermaßen aus: Sie wissen, der Bischof von Augsburg hat einen Brief an den Papst geschrieben. Ist dieser im Vatikan eingegangen, wird der Papst das Rücktrittsgesuch zu einem bestimmten Zeitpunkt wahrscheinlich annehmen. Kirchenrechtlich ist es dann so, dass in dem Moment, wo der Amtsverzicht angenommen ist, das Domkapitel zusammentritt, um einen Diözesanadministrator zu wählen, der die Geschäfte übernimmt, bis durch das Bayernkonkordat ein neuer Bischof eingesetzt wird durch den Papst.“

Etwas anders liege die Sache bei der Neubesetzung der Position des Militärbischofs:

„Hier wird der Heilige Stuhl in einem Prozedere mit der Bundesregierung eine Person vorschlagen, wo die Bundesregierung dann zustimmt und der Papst schließlich den neuen Militärbischof ernennt. Würde jetzt diese Person eine „Person x“ sein, die kein deutscher Diözesanbischof ist, hätten wir einen 28. Bischof in Deutschland. Das Militärbischofsamt in Berlin ist eine eigene Einrichtung, wie ein Ordinariat, wie ein Generalvikariat in anderen Bistümern.“

(pm 22,04.2010 vp)







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