2010-04-22 16:25:47

Bolivien: Hirtenwort „Fürchtet Euch nicht, denn ich bin es“


RealAudioMP3 „Fürchtet Euch nicht, denn ich bin es“ – diesen Titel haben die Bischöfe in Bolivien für ihre Abschlussbotschaft gewählt. In der vergangenen Woche haben sie nämlich ihre Vollversammlung abgehalten. Michael Meyer, Bolivien-Experte des Bistums Hildesheim hat das Treffen verfolgt:

„Hauptthema der Vollversammlung war, welches sind die nächsten Schritte innerhalb der Pastoral angesichts der politischen Situation. Die Bischöfe haben ein Dokument veröffentlicht, ein so genanntes Hirtenwort, eine Botschaft an das Volk Gottes in Bolivien und die Überschrift ist, denke ich, sehr programmatisch, sie stammt aus dem Johannes-Evangelium „Fürchtet Euch nicht, ich bin es“ und es geht einfach darum nochmal zu analysieren, welches ist die Situation der Kirche angesichts des Wechsels im land, also das ist ja hier immer noch ein Stichwort in Bolivien der Prozess des Wechsels angesichts der Regierung unter Evo Morales.“

Evo Morales, der erste indigene Staatschef der südamerikanischen Republik, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt und sich für die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien einsetzt. Es ist ein sehr politisches Hirtenwort, das die bolivianischen Bischöfe verfasst haben, das erzählt Michael Meyer weiter. Sie mahnen auch davor, dass das juristische System im Land immer weiter ausgehebelt werde. Die Bischöfe rufen zu einer Versöhnung in dem gespaltenen Land auf und zu Gewaltfreiheit. „Wir suchen ein friedvolles Bolivien“, heißt es in der Botschaft. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Bildungssektor:

„Die Bischöfe weisen darauf hin, dass über 30 Prozent des Erziehungswesens noch über die Kirche läuft, über verschiedene Ausbildungsinstitute, Schulen, Universitäten. Ein sehr heftiger Aufruf, um die Freiheit im Bildungssystem zu garantieren.“

Während der vergangenen Wahlen im Dezember 2009 hatten Kirchenvertreter über Beleidigungen und teilweise auch Gewalt gegen Kirchenvertreter und kirchliche Einrichtungen berichtet. Die Lage habe sich aber momentan entspannt, meint Meyer:

„Derzeit sehe ich eine Bewegung der Kirche hin zur Regierung und der Regierung auch hin zur Kirche. Es geht um gegenseitigen Dialog, um auch nochmal die Fronten zu klären. Es gibt so in dem Sinne keine Gewalt gegenüber der Kirche.“

(rv 22.04.2010 kk)







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