Die Kirche protestiert gegen eine Order des Justizministers, die Mordanklage gegen
zwei hochrangige Politiker des Landes fallenzulassen. Die verantwortliche Richterin
müsse an den juristischen Prinzipien festhalten und den Prozess gegen den Gouverneur
und den Vizegouverneur der Provinz Maguindanao ohne Unterbrechung fortsetzen, fordert
eine Erklärung der Vereinigung der Ordensoberen, die am Dienstag auf der Webseite
der Philippinischen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde. Justizminister Alberto
Agra hatte Ende letzter Woche angeordnet, das Verfahren gegen Gouverneur Zaldy Ampatuan
und Vizegouverneur Akmad Ampatuan aus Mangel an Beweisen und Zeugen einzustellen.
Die beiden Cousins sollen zu den Drahziehern des sogenannten Massakers von Maguindanao
gehören. Dabei kamen am 23. November letzten Jahres insgesamt 27 Familienangehörige
und Freunde eines Gegenkandidaten für den Gouverneursposten sowie rund 30 Journalisten
ums Leben. Da der Fall bereits vor Gericht verhandelt werde, sei es auch dem Justizminister
nicht erlaubt, dem Urteil vorzugreifen, mahnen die Kirchenvertreter. Auch hochrangige
Beamte des Ministeriums protestierten in öffentlichen Erklärungen gegen die Entscheidung
des Ressortchefs. (kipa 21.04.2010 sk)