Ein 42 Jahre alter Priester ist wegen angeblicher Kontakte zu den rechtsgerichteten
Paramilitärs verhaftet worden. Staatsanwältin Martha Penagos erklärte, der verdächtige
Oscar Alberto Ortiz sei seit über einem Jahr überwacht worden. Die Beweislage sei
erdrückend. Die Ermittlungsbehörden werfen Ortiz laut einem Bericht der Tageszeitung
„El Colombiano“ vor, den Paramilitärs die Identität zahlreicher Guerillakämpfer verraten
zu haben, die anschließend ermordet worden seien. Der Priester aus der Pfarrei San
Antonio de Prado in der Nähe der zweitgrößten kolumbianischen Stadt Medellin bestritt
in einer ersten Vernehmung am Montag die Vorwürfe. Zahlreiche Gläubige hatten sich
vor dem Gebäude der Staatsanwaltschaft eingefunden und forderten die sofortige Freilassung
von Ortiz. – Die rechtsgerichteten Paramilitärs bekämpfen seit vielen Jahren die linken
Guerilla-Organisationen FARC und ELN. Beiden Seiten werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen
zur Last gelegt.