Der Augsburger Bischof Walter Mixa bittet angesichts der Vorwürfe gegen ihn um Verzeihung.
Nach einem Gespräch mit dem Priesterrat seines Bistums am Montag Abend erklärte Mixa
wörtlich: „Es tut mir im Herzen weh und leid, dass ich vielen Menschen Kummer bereitet
habe. Ich bitte um Verzeihung.“ Mixa soll als Stadtpfarrer von Schrobenhausen zwischen
1975 und 1996 Kinder im dortigen Josefsheim geschlagen haben; nach einigem Zögern
räumte er kürzlich einige Ohrfeigen ein. Zudem soll er als Kuratoriumsvorsitzender
der Trägerstiftung Geld satzungswidrig verwendet haben. Der Priesterrat sprach von
einer „offenen“ Beratung „über die schwierige Lage unseres Bistums“. Die 35 Priester,
die dem Rat angehörten, teilten „die Sorge vieler um die Glaubwürdigkeit der Kirche“.
Der Rat „setzt sich gemeinsam mit dem Bischof dafür ein, dass die gegen ihn erhobenen
Vorwürfe lückenlos aufgearbeitet werden.“ Dabei ist nach Medienangaben der Erzbischof
von München und Freising, Reinhard Marx, als möglicher Vermittler im Fall Mixa im
Gespräch. Marx ist Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Von Berlin aus hat
Kardinal Georg Sterzinsky Rufe nach einem Rücktritt Mixas zurückgewiesen. Stattdessen
setzt er sich für eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe gegen Augsburgs Bischof
ein. Derweil hat auch der Päpstliche Nuntius, Jean-Claude Périsset, mit Mixa telefoniert;
Der Inhalt des Gesprächs wurde aber nicht bekannt. Der Vatikan ist für die Ernennung
wie für den Rücktritt eines Bischofs zuständig.