Papst: „Habt Vertrauen in den christlichen Glauben!“
Die Gläubigen sollen
dem christlichen Glauben vertrauen. Dazu mahnte Papst Benedikt XVI. an diesem Sonntag
auf Malta. Er feierte zusammen mit Tausenden Einheimischen und Besuchern eine große
Messe im Freien in Floriana. Er rief die maltesische Bevölkerung zu Gastfreundschaft
auf. Technologien allein können nicht allen Bedürfnissen genügen, sagte der Papst
am Sonntagmorgen auf dem Kornspeicherplatz von Floriana, dem größten Platz der Insel.
Der Mensch benötige Gott und sei von ihm abhängig.
„Viele Stimmen versuchen
uns einzureden, unseren Glauben an Gott und seine Kirche abzulegen und selbst die
Werte und Glaubensüberzeugungen zu wählen, nach denen wir leben wollen. Sie sagen
uns, dass wir Gott oder die Kirche nicht brauchen. Wenn wir versucht sind, ihnen zu
glauben, sollten wir uns an die Episode aus dem heutigen Evangelium erinnern, als
die Jünger – alles erfahrene Fischer – sich die ganze Nacht abgemüht, aber nicht einen
einzigen Fisch gefangen hatten. Als dann Jesus am Ufer erschien, wies er ihnen die
Richtung zu einem so großen Fang, dass sie ihn kaum einholen konnten. Solange sie
sich selbst überlassen waren, blieben ihre Anstrengungen erfolglos; als Jesus bei
ihnen stand, fingen sie eine gewaltige Menge Fische. Meine lieben Brüder und Schwestern,
wenn wir unser Vertrauen auf den Herrn setzen und seinen Lehren folgen, werden wir
immer überreichen Lohn erhalten.“
Der Mensch brauche die Hilfe Gottes auch
in Schwierigkeiten. Er bedürfe der göttlichen Barmherzigkeit für die Heilung der geistigen
Wunden, der Wunden der Sünde.
„In jedem Bereich unseres Lebens brauchen
wir die Hilfe der Gnade Gottes. Mit ihm vermögen wir alles; ohne ihn können wir nichts
tun. Nur Gott kann die Menschen vor Schaden bewahren und durch die Stürme des Lebens
in einen sicheren Hafen bringen.“
Der Papst sprach auch über die Priester.
„In
diesem Jahr, das dem Gedenken des großen Geschenks des Priestertums gewidmet ist,
möchte ich gern ein besonderes Wort an die hier anwesenden Priester richten. Dun Ġorġ
war ein Priester von außergewöhnlicher Demut, Güte, Sanftmut und Großherzigkeit, zutiefst
dem Gebet hingegeben und voller Leidenschaft für die Verkündigung der Wahrheiten des
Evangeliums. Nehmt ihn euch zum Vorbild und laßt euch von ihm inspirieren, wenn ihr
euch bemüht, die Sendung zu erfüllen, die ihr empfangen habt, nämlich die Herde des
Herrn zu weiden. Erinnert euch auch an die Frage, die der Auferstandene dreimal an
Petrus richtete: „Liebst du mich?“ Das ist die Frage, die er einem jeden von euch
stellt. Liebt ihr ihn? Habt ihr den Wunsch, ihm mit der Gabe eures ganzen Lebens zu
dienen? Möchtet ihr andere dazu führen, ihn zu kennen und zu lieben? Habt mit Petrus
den Mut zu antworten: „Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebe“, und nehmt dankbaren
Herzens die schöne Aufgabe an, die er euch zugedacht hat. Die den Priestern anvertraute
Sendung ist wirklich ein Dienst an der Freude, an der Freude Gottes, die in der Welt
Einzug halten möchte (vgl. Homilie, 24. April 2005).“
An dem Gottesdienst
nahmen nach Angaben der Veranstalter 40.000 Menschen teil. Während der gut zweistündigen
Messe sprach die Gemeinde auf Maltesisch ein besonderes Fürbittgebet für Benedikt
XVI. zum fünften Jahrestag seiner Wahl zum Papst: „Möge er mit der Hilfe des Heiligen
Geistes das Wort Gottes in Hingabe hören, in Heiligkeit bewahren und in Treue lehren.“