Papst und die Jugend: „Jesus als überwältigende Erfahrung“
Jede persönliche
Begegnung mit Jesus ist eine überwältigende Erfahrung der Liebe. Das sagte Papst Benedikt
an die Jugend in Malta, die er am Sonntagabend am Hafen von La Valletta traf. Unser
Korrespondent vor Ort, Stefan Kempis, hat einige Eindrücke eingesammelt.
Ich
stehe hier in den “Upper Baracka Gardens”, einem Park hoch auf den Mauern von La Valletta,
von dem aus man ein unglaubliches Panorama auf den Hafen hat und auf drei gegenüberliegende,
alte Städte. Mehrere tausend Menschen drängen sich hier schon seit Stunden, um einen
Blick auf die Schiffskolonne mit dem Papst zu werfen. Viele haben Vatikanfahnen mitgebracht;
einige sind auf Bänke geklettert, um noch besser zu sehen. Soldaten in malerischer
blauer Uniform stehen stramm neben der Kanone, die jeden Mittag um Punkt 12 zur Freude
der Touristen abgeschossen wird – und die auch jetzt Salut für Benedikt feuert. Die
Glocken der Johannes-Konkathedrale läuten; hoch in der Luft kreisen zwei Hubschrauber.
Von der „Grand Waterfront“, dem Platz tief unter uns, dringt Musik – hier wurde noch
bis zum letzten Moment für das Treffen Benedikts XVI. mit den Jugendlichen Maltas
geübt. Benedikt steht auf dem Katamaran „San Pawl“, von jungen Leuten umringt, und
winkt Richtung Ufer; der Beifall der Leute ist unbeschreiblich. Langsam gleitet der
Katamaran, umgeben von vielen Beibooten, unter dem Tuten von Sirenen Richtung „Waterfront“.
Es ist ein wunderschönes Bild – sicher das fröhlichste dieser ganzen Papstreise. Und
gleichzeitig etwas unwirklich, wenn man diese Freude der Menschen hier auf Malta erlebt
und gleichzeitig daran denkt, in welchen Turbulenzen die Kirche etwa im deutschen
Sprachraum ist. Benedikt landet zum Jugendtreffen wie ein siegreicher Seefahrer der
Malteserritter-Zeit im Hafen von La Valletta; doch ein wenig trügt dieses Bild, das
Schifflein Petri wird – wir wissen es – derzeit vom Wellengang hin- und hergeworfen.