EU-Politiker und Religionsvertreter haben die Türkei aufgerufen, die Religionsfreiheit
im türkisch besetzten Nordzypern zu gewährleisten. Der frühere Europaparlaments-Präsident
Hans-Gert Pöttering nannte es am Mittwoch in Brüssel „respektlos“, wie in Nordzypern
mit religiösen Stätten umgegangen werde. Der Zustand zahlreicher ehemaliger orthodoxer
Gotteshäuser sei bedrückend. Der zypriotische orthodoxe Erzbischof Chrysostomos II.
appellierte an die EU, Plünderungen und Zerstörungen von Gotteshäusern in Nordzypern
ein Ende zu bereiten. Auch im Nordteil der Insel müsse Religionsfreiheit gelten. Der
zypriotische EU-Botschafter Andreas Mavroyiannis kündigte an, Religionsfreiheit und
Schutz des religiösen Erbes in Nordzypern müssten bei den Beitrittsverhandlungen mit
der Türkei eine Rolle spielen. Nur die Türkei verfüge über die Möglichkeiten, eine
Änderung der Lage herbeizuführen. – Zypern ist seit 1974 geteilt. Der größere Südteil
wird von der Republik Zypern beherrscht, während der Nordteil unter Kontrolle der
Türkischen Republik Nordzypern steht, die nur von der Türkei anerkannt ist. Papst
Benedikt XVI. wird Anfang Juni zu einem Besuch auf der Mittelmeerinsel erwartet.