2010-04-14 12:02:16

Chile: Empörung über Kardinals-Äußerung


Eine Äußerung von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone über einen Zusammenhang von Homosexualität und Pädophilie sorgt für Widerspruch. „Viele Psychologen und Psychiater bestätigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Zölibat und der Pädophilie gibt“, hatte der zweite Mann des Vatikans bei einer Pressekonferenz am Montag in Santiago de Chile erklärt. Bertone weiter: „Sie haben aber sehr wohl eine Verbindung zwischen der Homosexualität und pädophilen Neigungen festgestellt.“ Das französische Außenministerium wies an diesem Mittwoch die Äußerung Bertones scharf zurück. „Da wird eine inakzeptable Beziehung hergestellt, und das verurteilen wir“, meinte der Sprecher des Quai d`Orsay, Bernard Valero. In Deutschland forderte der Grünen-Politiker Volker Beck eine Entschuldigung des Vatikans. Auch die Deutsche Bischofskonferenz solle klarstellen, dass „diese Diffamierung der Homosexuellen als Pädophile nicht ihrer Auffassung entspricht“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen am Mittwoch in Berlin. Er warf Bertone vor, er versuche mit „dieser ungeheuerlichen und skandalösen Entgleisung“ von eigenem Fehlverhalten bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen abzulenken. – Kardinal Bertone befindet sich auf einer neuntägigen Reise durch das südamerikanische Land. Sie steht im Zeichen der Solidarität mit den Erdbebenopfern vom 27. Februar und im Zeichen der 200-Jahr-Feier der Unabhängigkeit Chiles. Die Äußerung Bertones über einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie war laut Vatikansprecher Federico Lombardi nur auf den innerkirchlichen Bereich bezogen. Die Kirchenleitung erhebe nicht den Anspruch, generelle Behauptungen über psychologische oder medizinische Sachverhalte aufzustellen, erklärte der Jesuit am Mittwoch.



(kipa/rv/kna/afp 14.04.2010 sk)








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