US-amerikanische Medien
greifen in jüngster Zeit vermehrt den Papst an. Dabei werden immer wieder einzelne
Missbrauchsfälle diskutiert, die belegen sollen, dass der Papst angeblich persönlich
Verantwortung trage für Wegsehen und Vertuschen. Dass dies eine völlige Fehleinschätzung
sei, das betonte in einem Interview mit Radio Vatikan der Erzbischof von Atlanta,
Wilton Gregory, der in seiner Amtszeit als Präsident der Bischofskonferenz des Landes
von 2001 – 2004 viel mit dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger zu tun hatte.
„Die
Kurienmitarbeiter haben bei meinen Besuchen schwierig zu beantwortende Fragen gestellt,
genau so, wie es ihre Aufgabe war; es ist ihre Verantwortung, diese Sichtweise einzunehmen.
Aber ich muss auch sagen, dass derjenige, der die Tragweite dieses Problems am besten
verstanden hat und uns in unseren Aufklärungsbemühungen am klarsten unterstützt und
zum Weitermachen ermutigt hat, Kardinal Ratzinger gewesen ist.“
Der einzige
Weg, Vertrauen bei den Gläubigen wieder zu gewinnen, sei die klare Versicherung, dass
kein Priester, gegen den es glaubwürdige Vorwürfe des Missbrauchs gebe, in der Seelsorge
arbeitet. Es sei den Bischöfen in den USA in ihren Aufklärungsbemühungen immer darum
gegangen, den Schutz der Kinder in den Vordergrund zu stellen.
„Während
meiner dreijährigen Amtszeit als Vorsitzender der Bischofskonferenz war ich dreizehn
Mal in Rom, und bei fast jedem Mal hatte ich ein privates Treffen mit Kardinal Ratzinger.
Er hat uns Bischöfen die Unterstützung und Ermutigung gegeben, die uns ermöglicht
haben, auf unserem Weg weiter voran zu gehen.“