Der tödlich verunglückte polnische Präsident Lech Kaczynski soll in einer Warschauer
Kirche beigesetzt werden. Das teilte der Vizechef der Präsidialkanzlei des Landes,
Jacek Sasin, am Montagabend in einem Fernsehinterview mit. Als Möglichkeiten kämen
die in Bau befindliche Nationalkirche der Göttlichen Vorsehung oder der Ehrenfriedhof
Powazki in Frage, so Sasin weiter. Kaczynski solle voraussichtlich am kommenden Sonntag
gemeinsam mit seiner ebenfalls bei dem Flugzeugabsturz getöteten Frau bestattet werden,
fügte Sasin am Dienstagmorgen im polnischen Hörfunk hinzu. Die Entscheidung läge aber
bei den Angehörigen. In der Krypta der Nationalkirche der Göttlichen Vorsehung gibt
es ein Pantheon der großen Polen. Hier ist bereits unter anderem der erste postkommunistische
Außenminister Krzysztof Skubiszewski beigesetzt. Der Rohbau der riesigen Kirche im
am Stadtrand gelegenen Bezirk Wilanow ist bis auf die Kuppel weitgehend fertig. In
dem Gebäude soll auch ein Museum für Papst Johannes Paul II. eingerichtet werden.
Die Trauerfeier für die insgesamt 96 Opfer des Absturzes der Präsidentenmaschine ist
für kommenden Samstag vorgesehen. Sie soll auf dem Pilsudskiplatz im Zentrum Warschaus
ausgerichtet werden. Unter den Toten sind hochrangige polnische Politiker, Militärs,
Beamte und Bischöfe. An diesem Dienstag gedenken beide Kammern des Parlaments in einer
gemeinsamen Sitzung und einem anschließenden Gottesdienst der 18 getöteten Abgeordneten
und Senatoren. Die Trauermesse in der Johanneskathedrale feiert der ehemalige Primas
Polens, Kardinal Jozef Glemp.