Gänswein: „Papstbrief an die Iren ist deutlich genug“
„Es ist weder hilfreich noch sinnvoll, dass der Papst sich zu jedem Vorfall von sexuellem
Missbrauch einzeln äußert”. So äußerte sich der Privatsekretär des Papstes, Georg
Gänswein, an diesem Dienstag in einem Interview in der Bildzeitung. Zum einen gäbe
es klare Zuständigkeiten und Verantwortungen, die zu beachten sind. Zum anderen müsse
man nur die Äußerungen des Papstes lesen, um ein klares Bild davon zu bekommen, wie
der Papst zu dem Thema stehe. Der Privatsekretär erst von Kardinal Ratzinger und dann
Benedikt betonte, dass niemand sexuellen Missbrauch so deutlich verurteilt habe wie
der Papst und die Kirche. Er habe sich mit Opfern von Missbrauch getroffen und der
Brief an die Kirche in Irland nehme zu den Fällen so deutlich Stellung wie nie zuvor.
– Georg Gänswein äußerte sich anlässlich des Jahrestages der Papstwahl Benedikts am
kommenden Montag. Den Papst charakterisierend fügte er hinzu, dass der Papst ein exzellenter
Lehrer sei. Er „hat die Gabe des Wortes, er liebt das Schreiben. Er spricht klar und
verständlich“, so Gänswein. Gefragt nach drei Charakteristiken fügte er hinzu: „Unerschütterlichen
Glauben, demütige Festigkeit, entwaffnende Milde. Er ist sanft in der Art, aber felsenfest
in der Sache“.