Die Zahl der Kirchenaustritte im Erzbistum Freiburg ist stark gestiegen. Im März traten
nach Angaben des Bistums vom Dienstag 2.711 Katholiken aus, was im Vorjahresvergleich
fast einer Verdreifachung entspricht: Im März 2009 hatten die Standesämter 1.058 Austritte
verzeichnet. Generalvikar Fridolin Keck sprach von einer schmerzlichen Entwicklung
für die Kirche. Allen Ausgetretenen solle ein Gespräch über ihre Entscheidung angeboten
werden. Jeder Austritt schwäche die Vielfalt und Lebendigkeit der Kirche, so der Generalvikar.
Keck sieht in dem Missbrauchsskandal zwar einen Anlass für viele Austritte. Die Hauptgründe
liegen nach Einschätzung des Bistums aber darin, dass sich die Betreffenden schon
länger von Kirche und Gemeindeleben entfremdet hätten. Das Bistum wolle aber dazu
ermutigen, „jetzt nicht davonzulaufen, sondern die Kirche zu unterstützen“.