Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone ist zufrieden mit seiner Chile-Reise, die
am Mittwoch zu Ende geht. Eine Woche hat sich der vatikanische Regierungschef im Land
aufgehalten, unter anderem um den Opfern des Erdbebens eine Solidaritätsbotschaft
des Papstes zu überbringen. Vor Journalisten lobte Kardinal Bertone die missionarische
Dynamik der chilenischen Kirche. Er hoffe, dass Chiles Gläubige den Priestern ihre
Verbundenheit zeigen, damit die Priester die Kraft zu einer „missionarischen Erneuerung“
fänden und die Zahl der Priester- und Ordensberufungen wieder steige. – Auf die Missbrauchsskandale
angesprochen, betonte Bertone, „dass es keinen Zusammenhang zwischen Zölibat und Pädophilie
gibt“. Hingegen sprächen einige Studien aber durchaus von einem Zusammenhang zwischen
Homosexualität und Pädophilie, so der Kardinal, und wörtlich: „Das ist die Wahrheit,
und das ist das Problem“. Pädophilie sei in allen Teilen der Bevölkerung zu finden
– das gelte auch für Priester. Der Missbrauch von Kindern durch Priester sei aber
„sehr schwerwiegend und skandalös“.