2010-04-12 14:56:52

Vatikan/Serbien: Aus Rücksicht auf die orthodoxe Kirche


Der Heilige Stuhl hat den Kosovo u.a. deshalb bis heute nicht offiziell als Staat anerkannt, weil er Rücksicht auf die serbisch-orthodoxe Kirche nehmen will. Das hat Kurienkardinal Walter Kasper in einem Interview mit dem „Informationsdienst der serbisch-orthodoxen Kirche in Mitteleuropa“ betont. Wörtlich sagte Kasper: „Wir wissen natürlich, dass der Kosovo für die serbische orthodoxe Kirche eine schwere Wunde und ein Schmerz ist. Wir wissen auch, dass die Wiege und das Zentrum der serbischen Orthodoxie im Kosovo liegen. Wir verstehen das und wollen darauf Rücksicht nehmen.“ Darüber hinaus sei der Vatikan sehr beunruhigt über „gewisse kulturelle Brutalitäten“, so Kasper. Wörtlich meinte er: „Im Kosovo werden wichtige historische, kulturelle und auch religiöse Denkmäler zerstört. Das darf nicht sein. Man kann die Geschichte nicht auf diese Weise auslöschen.“ Der Heilige Stuhl setze sich auch für den Schutz dieser Denkmäler, Klöster und Kirchen ein, so der Kardinal. Kasper sprach sich in dem Interview auch für eine stärkere Aussöhnung von Serben und Kroaten aus. „Wir befürworten sehr, dass sich das serbische orthodoxe Episkopat und das kroatische katholische Episkopat treffen. Es muss zu Begegnungen untereinander kommen, das kann man nicht von Rom aus machen“, so der Kardinal wörtlich. Er regte in diesem Zusammenhang gemeinsame Wallfahrten an.

(sok/kipa 12.04.2010 sk)







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