2010-04-12 15:37:40

Ruanda: 16 Jahre Völkermord


RealAudioMP3 Es ist ein furchtbares Verbrechen, an das in diesen Tagen erinnert wird: 16 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda. Eine Million Menschen sterben auf grausame Weise – ja, man muss es so drastisch sagen – werden innerhalb weniger Monate abgeschlachtet - und die Welt rührt sich nicht. Der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen dazu aufgerufen, mit dem Straftribunal zusammenzuarbeiten und die letzten Flüchtigen festzunehmen und auszuliefern. Radio Vatikan sprach mit Pater Aurelio Boscaino, Afrikaexperte und Comboni-Missionar. Er erinnerte im Interview mit unseren italienischen Kollegen an den Beginn der Tragödie:

„Der Genozid wurde am 6. April 1994 ausgelöst als das Flugzeug, in dem sich Ruandas Präsident Juvenal Habyrimana befand, abgeschossen wurde. Mit an Bord war damals auch mit dem burundischen Präsidenten ein weiteres prominentes Opfer. Sofort nach dem Attentat war die Hetzjagd auf die Tutsi eröffnet. Sicherlich, auch wenn wir nicht den Beweis dafür haben, es war alles lange im Voraus geplant, es war einfach fürchterlich. Besonders die Massaker wurden auf eine barbarische Weise ausgeführt, mit Macheten und Beilen. Dieser Horror lässt sich kaum vorstellen.“



Und es hätte anders kommen können und sollen, meint Pater Boscaini. Die UNO-Streitkräfte hätten eigentlich bis zu 20 Tage nach Beginn des Genozids im Land bleiben sollen. Aber dann hatten die Vereinten Nationen beschlossen, bis auf wenige Truppen abzuziehen, während in Ruanda das Chaos ausbrach. Die Verbrechen dürften nie vergessen werden und sie müssten aufgeklärt und die Verantwortlichen bestraft werden, mahnt Boscaini. Solange nicht wirklich nach Gerechtigkeit und nach Wahrheit gestrebt werde, wird ist eine Versöhnung in Ruanda nur schwer möglich.



(rv 12.04.2010 kk)








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