Äußerungen eines emeritierten italienischen Bischofs zu Missbrauchsfällen haben bei
jüdischen Verbänden in den USA für Ärger gesorgt. Der frühere Bischof von Grosseto,
Giacomo Babini, wurde von einer Internetseite mit den Worten zitiert, der Skandal
um pädophile Priester sei wohl nichts anderes als „ein zionistischer Angriff“. Das
sehe man „an der Gewalt und der Raffiniertheit des Vorgehens“. Außerdem seien „die
Juden, historisch gesehen, Gottesmörder“ und „die natürlichen Feinde der Kirche“.
Und Hitler sei ja „nicht einfach nur verrückt gewesen“. Gegen diese Zitate protestierte
u.a. der US-Rabbiner David Rosen, ein Großer im katholisch-jüdischen Gespräch: Er
forderte eine Klarstellung von der italienischen Bischofskonferenz. Kurz darauf war
es Babini selbst, der beteuerte, diese Zitate seien falsch – das alles habe er nie
gesagt, und es gebe auch nicht sein Denken wieder. Er versichere „unseren älteren
Brüdern im Glauben unsere Wertschätzung und Nähe, im Einklang mit dem Lehramt der
Kirche, wie es seit dem Konzil immer wieder bekräftigt wurde“.