2010-04-11 15:43:21

RG „Menschen in der Zeit” - eine Sendung von Aldo Parmeggiani


Lothar de Maizière ist eine der Schlüsselfiguren der deutschen Wende. Bekannt wurde er vor allem durch seine Mitarbeit an den Verhandlungen über die Deutsche Wiedervereinigung. Er war 1990 einige Monate der erste demokratisch gewählte und zugleich letzte Ministerpräsident der DDR. Aldo Parmeggiani hat aus Anlass seines 70. Geburtstages mit dem protestantischen CDU-Politiker gesprochen und ihn gefragt, wie er über zwanzig Jahre später den Mauerfall sieht:

„Der Mauerfall war die endgültige Kapitulation des Kommunismus. Er hatte an allen Fronten versagt, er hatte ökonomisch versagt, er hatte gesellschaftlich versagt, er hatte politisch versagt, er hatte die Menschen eben nicht zur Communis geführt, zur Gemeinsamkeit, sondern zur Vereinsamung und zum Gruppen- und Cliquenleben. Im Grunde genommen hat der Kommunismus einen Totalanspruch auf den Menschen postuliert, ich habe immer gesagt: Es ist das Schwierige, diesen Totalanspruch des Staates, den Anspruch Gottes auf den Menschen entgegen zu halten. Und nur das hat uns geschützt.“ 
De Maizière ist protestantischer Preuße. Mit welchen Augen schaut dieser nach Rom, will Parmeggiani wissen:

„Ich schaue nach Rom als auf die Ewige Stadt des klassischen Altertums, aber auch auf dessen, was von Rom ausgegangen ist an christlicher, abendländischer Kultur. Ich glaube, dass der Kontinent eine Prägung durch dieses erfahren hat, dass ein Mann wie Luther einen Reformbedarf erkannte – er wird ja inzwischen selbst in katholischen Kreisen so gesehen…Sie müssen mir nachsehen, dass ich meine Form Christ zu sein für mich plausibler empfinde, aber ich habe großen Respekt vor Leuten, die dies in anderer Weise sehen.“ 
(rv 11.04.2010)

Hier können Sie die gesamte Sendung nmachlesen und hören
http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=371317







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