Papst Benedikt XVI.
hat das fortwährende Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche hervorgehoben. Die
Erfahrung des auferstandenen Christus beschränke sich nicht nur auf die Jünger Jesu,
sondern sei allen Menschen möglich, sagte der Papst am Weißen Sonntag vor dem Mittagsgebet
in Castel Gandolfo. Zugleich verwies das Kirchenoberhaupt mit Blick auf das Evangelium
vom ungläubigen Thomas auf die göttliche Nachsicht gegenüber Glaubenszweifeln. Dieser
Apostel, der seine Finger in Jesu Wunden legte, habe dadurch nicht nur sein eigenes,
sondern auch „unser“ Misstrauen geheilt. Der Auftrag der Kirche sei es, allen Menschen
die frohe Botschaft des auferstandenen Christus freudig zu verkünden.
Benedikt
gedachte beim „Regina Caeli“ auch der Opfer des Flugzeugunglücks. Er versicherte dem
polnischen Volk seine Anteilnahme und sein Gebet zu. Außerdem erwähnte er den Beginn
der Wallfahrt zum Grabtuch in Turin, an der er selber am 2. Mai teilnehmen wolle.
Die deutschsprachigen Pilger grüßte er nach dem Gebet des Regina Caeli mit folgenden
Worten:
„Der auferstandene Herr trägt die Wundmale seiner Liebe für immer
an sich. Er kommt zu uns, um die Wunden unserer Lieblosigkeit, der Eigenliebe, des
Zweifels und der Selbstzerstörung zu heilen. Wie der Apostel Thomas wollen wir die
übergroße Barmherzigkeit Gottes erkennen, uns durch sie von Grund auf verwandeln lassen
und die Antwort des Glaubens neu lernen: „Mein Herr und mein Gott“ (Joh 20,28). Der
Friede des Auferstandenen begleite euch an diesem Weißen Sonntag und in der kommenden
Woche.“ Das Turiner Grabtuch, das viele Katholiken als Grabtuch
Christi verehren, wird seit Samstag erstmals seit 10 Jahren wieder im Dom der norditalienischen
Industriestadt öffentlich gezeigt. Benedikt XVI. wird am 2. Mai nach Turin kommen
und vor dem Grabtuch meditieren. Knapp 1,5 Millionen Besucher aus aller Welt haben
sich bislang für die Ausstellung angemeldet. Aus Deutschland sind 11.000 Kartenbestellungen
eingegangen. Bis zum Ende der Ausstellung am 23. Mai erwartet das Erzbistum Turin
rund 2 Millionen Besucher.