Polen: Zehn Priester unter den Opfern in Präsidentenmaschine
Unter den Opfern der Flugzeugkatastrophe, bei der am Samstag, 10. April, Polens Präsident
Lech Kaczynski (60) ums Leben kam, sind zehn Geistliche. Sie wollten gemeinsam mit
dem Staatsoberhaupt an einer Gedenkfeier im westrussischen Katyn teilnehmen. Zu den
Toten gehören der katholische Militärbischof Tadeusz Ploski (54), der orthodoxe Militär-Erzbischof
Miron (52) und der Rektor der Kardinal-Stefan-Wyszynski-Universität Warschau, Pfarrer
Ryszard Rumianek (62). Auch der Postulator des Seligsprechungsverfahrens für den
Solidarnosc-Priester Jerzy Popieluszko, Pfarrer Zdzislaw Krol (74), und der Kaplan
des Staatspräsidenten, Roman Indrzejczyk (79), starben. Weitere Opfer sind der höchste
evangelische Militärpfarrer Polens, Adam Pilch (44), der Vizekanzler der katholischen
Militärdiözese, Pfarrer Jan Osinski (35), und der Seelsorger der Vereinigung der Hinterbliebenen
der Katyn-Opfer, Andrzej Kwasnik (53). Ploski sollte auf dem polnischen Soldatenfriedhof
bei Katyn einen Gottesdienst feiern. Er leitete seit 2004 die Militärdiözese und hatte
den Rang eines Generals. Die Regierungsmaschine war bei schlechtem Wetter kurz
vor der geplanten Landung auf dem Militärflughafen der westrussischen Stadt Smolensk
abgestürzt. Bei Katyn hatte der sowjetische Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg Tausende
gefangene polnische Offiziere und Intellektuelle ermordet. (kap 11.04.2010 mc)