2010-04-10 12:54:34

Vatikan: Keine Abschiebung wenn Haft oder Folter drohen


Kein Mensch dürfe abgeschoben werden in ein Land, in dem Mord und Folter drohen oder andere menschenunwürdige Strafen. Das sagt Erzbischof Agostino Marchetto, der Sekretär des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs. In einem Text, der am Samstag anlässlich einer europäischen Konferenz zu Menschenrechten in Rom veröffentlicht wurde, bedauerte Marchetto zudem, dass seit den US-Attentaten am 11.September 2001 die Migration immer stärker im Zusammenhang gestellt werde mit Terrorismus. Er nehme in die Flüchtlingspolitik aber auch positive Veränderungen wahr. So zeigte er sich in seinem Schreiben erfreut darüber, dass nach mehrfachen Treffen der Mittelmeer-Anrainer die Zusammenarbeit im Kampf gegen die illegale Einwanderung zugenommen habe und dem Problem eine größere Beachtung beigemessen werde. Marchetto verurteilte allerdings die Länder, die sich nicht an die grundlegenden Prinzipien der Abschiebung hielten und Flüchtlinge in Länder zurückschickten, in denen Leben und Freiheit des Abgeschobenen in Gefahr seien. In Italien haben die Worte des Kurienmannes die Debatte um die Flüchtlingspolitik und den Umgang mit Migranten neu entfacht.



(apic 10.04.2010 kk)








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