2010-04-10 12:27:27

Polen/Russland: Geschockt über Kaczynskis Tod


RealAudioMP3 Beim Absturz des polnischen Präsidentenflugzeugs in Westrussland sind nach unterschiedlichen Angaben zwischen 87 und 130 Menschen ums Leben gekommen. An Bord der Unglücksmaschine befanden sich auch Präsident Lech Kaczynski und seine Frau. Es habe keine Überlebenden gegeben, sagte der Gouverneur von Smolensk, Sergej Antufijew, im russischen Staatsfernsehen. Die Unglücksursache ist weiterhin unklar. Kaczynski war seit Dezember 2005 Präsident von Polen. Er wollte in Russland an einer Gedenkveranstaltung mit Familien der Opfer des Massakers von Katyn teilnehmen.



Papsttelegramm

Papst Benedikt XVI. hat in einem Beileidtelegramm seine Trauer bekundet. Die Nachricht vom tragischen Tod des Präsidenten, seiner Frau und der begleitenden Personen habe ihn mit tiefem Schmerz erfüllt, heisst es in einem am Samstag veröffentlichten Beileidstelegramm des Kirchenoberhauptes an den Präsidenten des polnischen Parlamentes, Bronislaw Komorowski. Der Papst versicherte den Familien der Opfer seine geistliche Verbundenheit.

Im Vatikan haben an diesem Samstag rund 250 polnische Pilger für die Verstorbenen des Unglücks gebetet. Sie befinden sich in Rom, um an den Gedenkfeiern für den fünften Jahrestag des Todes von Johannes Paul II. teilzunehmen. Der polnische Kurienkardinal Zenon Grocholewski, der die Pilger in Rom betreut, sagte unseren polnischen Radio-Kollegen:


„Heute wäre für uns Polen hier im Vatikan ein Freudentag gewesen. Die polnischen Pilger, die hierher gereist sind, vertreten Solidarnosc-Gewerkschaft. Sie wollten am Grab des geliebten polnischen Papstes beten. Sie wollten hier auch ihren 30. Jahrestag der Gründung ihrer Gewerkschaft feiern. Leider ist der heutige Tag von dieser großen Tragödie überschattet worden.“

 

Der Kurienkardinal ist sichtlich geschockt über das Unglück.



„Es ist eine große Tragödie, weil der Besuch Kaczynskis in Russland ein schönes Zeichen gewesen wäre. Viele Parlamentarier und sogar der Gouverneur der polnischen Zentralbank waren auf dem Flugzeug. Alle sind nun verstorben. Wir beten heute für sie. Wir beten mit der christlichen Hoffnung, damit Gott Polen hilft, den Weg für eine bessere Zukunft zu finden.“  
Unter den Toten sind auch der polnische katholische Militärbischof Tadeusz Ploski (54) und der Vizekanzler des Militärordinariats, Jan Osinski, wie ein Kirchensprecher in Warschau mitteilte. Am Abend werde der Apostolische Nuntius in Polen, Erzbischof Jozef Kowalczyk, in der Warschauer Militärkirche eine Totenmesse für die Opfer feiern.

(rv/agenturen 10.04.2010 mg)







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