2010-04-09 10:14:42

Vatikan: Froh über Abrüstungsinitiative


RealAudioMP3 War das wirklich nur ein Zufall – oder nicht doch ein bißchen mehr? Als die Präsidenten Barack Obama und Dmitri Medvedev am Donnerstag in der Prager Burg das Start-II-Abkommen über nukleare Abrüstung unterzeichneten, da taten sie das an derselben Stelle, an der Papst Benedikt eine große Grundsatzrede gehalten hat. Erst sechs Monate ist das her... und Papstsprecher Federico Lombardi erinnert an diesem Freitag an die Papstrede von Prag – in seiner Reaktion auf das Abrüstungsabkommen zwischen Russland und den USA.

„Der Papst hatte an den Fall der Mauer vor zwanzig Jahren erinnert und gesagt: „Die Völker und die Regierungen riefen nach neuen Formen des öffentlichen Lebens und der Solidarität zwischen Nationen und Völkern. Ohne solche neuen Formen hätte es nicht die langerwartete Zukunft der Gerechtigkeit, des Friedens und des Wohlstands gegeben.“ In diesem Sinn ist Start-II eine gute Nachricht, denn das Abkommen überwindet eine Blockade: Es schlägt von neuem den Weg zum Abbau und hoffentlich zur Vernichtung der gefährlichsten Kriegsarsenale ein.“

Der Jesuit Lombardi macht darauf aufmerksam, dass das Abkommen das umfassendste Rüstungskontrollabkommen seit etwa zwanzig Jahren ist. Im Vergleich zum bisherigen Start-Vertrag sieht es etwa siebzig Prozent weniger Atomsprengköpfe vor.

„Das reicht immer noch aus, um unseren Planeten zu zerstören... aber es ist doch weniger als zu den Zeiten, wo diese Waffensysteme ohne Begrenzung aufgehäuft wurden – unnötig und verrückt. Vielleicht ist es zu optimistisch, angesichts von immer noch Tausenden von Atomsprengköpfen von Frieden, Vertrauen und Solidarität zu sprechen – aber der Weg ist der richtige, und man sollte ihn unbedingt weitergehen!“

Dann wird es nämlich auch „glaubwürdiger, anderen Staaten mit nuklearen Ambitionen gegenüber von nuklearer Nichtverbreitung zu reden“, so Lombardi mit einem deutlichen Seitenblick auf den Iran. Außerdem würden durch die Abrüstungsinitiative auch „immense wirtschaftliche, wissenschaftliche und menschliche Ressourcen frei, um sich um die dringendsten Bedürfnisse der Menschheit und um ihre Entwicklung zu kümmern“. Die Kirche stehe „immer auf der Seite derer, die Frieden stiften“.

(rv 09.04.2010 sk)








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