Der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Bose, Enzo Bianchi, hält die Linie des
Papstes in den derzeitigen Missbrauchs-Skandalen für richtig. Es gehe jetzt um „Vorsicht
und Schweigen“, so der in Italien sehr bekannte Gründer und Prior des Klosters Bose
in Norditalien. „Wenn jetzt keiner auf die Kritik in den Medien antwortet, dann werden
diese von selbst verstummen, und das Spiel ist aus, weil die Provokateure ermüden“,
so Bianchi wörtlich. Man könne nun mal „für die Sünden anderer selbst kein Schuldbekenntnis
ablegen“. Die Kirche habe schon „fast zuviele Mea Culpas abgelegt“, und vielleicht
werde sie heute „geradezu wegen eines Übermasses an Transparenz verfolgt, das viele
mit Schwäche oder Schuldbewußtsein verwechseln“. Die Kirche sei „nicht kollektiv verantwortlich
für die Sünden einiger Priester“, und Pädophilie komme „überall und in allen Bereichen“
vor.