Gegen den Vorwurf der Vertuschung von Missbrauchsfällen hat Kardinal Christoph Schönborn
nun Papst Benedikt XVI. in Schutz genommen. In der ORF-Pressestunde am 28. März berichtete
Schönborn, dass sich sein früherer Lehrer, Kardinal Joseph Ratzinger, energisch für
eine Untersuchung im Fall des wegen sexuellen Missbrauchs beschuldigten Kardinal Hans
Hermann Groer eingesetzt hat. Seine Bemühungen wurden jedoch laut Schönborn in der
römischen Kurie verhindert. „Die andere Seite hat sich durchgesetzt“, habe Ratzinger
damals berichtet. Inzwischen wurde die ÖVP-Politikerin Waltraud Klasnic von der Bischofskonferenz
als „unabhängige Opferbeauftragte“ eingesetzt, womit die Unabhängigkeit der Aufklärung
garantiert werden soll.