Kirchen- und Wirtschaftsvertreter des Landes wollen gemeinsam gegen Armut und soziale
Ungleichheit angehen. Grundlage dafür soll nach Medienberichten ein Schreiben der
Argentinischen Bischofskonferenz sein. Darin fordern die Oberhirten einen „Marshall-Plan“
gegen Misswirtschaft und Korruption. Auch sollen benachteiligte Jugendliche etwa bei
der Ausbildung und Arbeitsplatzsuche besser unterstützt werden, heißt es in dem Schrieben
mit dem Titel „Armut: ein Problem von allen“. Während der Osterwoche haben sich die
Bischöfe bereits mit Unternehmern und Industriellen sowie mit Vertretern des Landwirtschafts-
und Bankensektors zu Gesprächen getroffen. Das kirchliche Dokument soll in der kommenden
Woche von allen Beteiligten unterschrieben werden. Das Papier der Bischöfe gilt unter
Beobachtern als Kritik an der Regierung von Cristina Kirchner. Die Regierung hat sich
bislang nicht zu der Initiative geäußert. Kirchner hatte Mitte März den Vorsitzenden
der Bischofskonferenz, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, im Regierungsgebäude in Buenos
Aires empfangen. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spannungen zwischen der
Kirche und der Regierung gegeben.