Raniero Cantalamessa hat sich für seinen in der Karfreitagsliturgie getätigten Antisemitismus-Vergleich
entschuldigt. Wenn sich durch seine Worte Juden angegriffen fühlten, täte ihm das
Leid, so der Päpstliche Hausprediger. Seine Intention sei überhaupt nicht judenfeindlich
gewesen. Gleichzeitig nahm Cantalamessa den Papst in Schutz. Benedikt XVI. habe den
Inhalt der Predigt vor ihrer Verlesung nicht gekannt. Auch habe er keinesfalls als
Inspirator des Textes gewirkt. Cantalamessa, der traditionell im Petersdom die Karfreitagspredigt
hält, hatte in seiner Ansprache mit Blick auf die aktuellen Missbrauchsfälle die Vermengung
persönlicher und kollektiver Verantwortung mit antisemitischen Affekten verglichen.
Das hatte zahlreiche Proteste aus der jüdischen Gemeinschaft hervorgerufen. Auch der
Vatikan distanzierte sich von dem Vergleich.