2010-04-04 13:25:42

Urbi et orbi: Die Menschheit möge ausziehen”


RealAudioMP3 Die Welt bedarf der Osterhoffnung – das christliche Volk ist in die ganze Welt gesandt, um das Heil der Auferstehung zu bezeugen. Vor diesem Grundgedanken hat Papst Benedikt XVI. seine diesjährigen Ostergrüße vom – trotz Regenwetters – pilgerüberströmten Petersplatz an die Christen in aller Welt gerichtet. Dabei gehe es nicht allein um einen Dienst an der Welt. Auch die Kirche selbst brauche die erneuernde Kraft, von der sie im Ostergeheimnis Zeugnis gebe, betonte Benedikt von der Mittelloggia in der Fassade des Petersdoms aus:

„Auch in unseren Tagen bedarf die Menschheit eines „Auszugs“, nicht oberflächlicher Verbesserungen, sondern einer geistigen und moralischen Verwandlung. Sie bedarf des Heils des Evangeliums, um aus einer Krise herauszukommen, die tief ist und als solche tiefe Veränderungen verlangt, angefangen von den Gewissen der Menschen.“
 
Das Gewissen der Menschen sei es also, das es zu stärken und nach dem es für Christen zu leben gelte. Die Kirche vollbringe keine Zauberei – Mut erfülle aber ihre Zukunft, wenn die Osterfreude Einzug in die Herzen der Menschen halte. Die Kirche sei ein Volk der Erneuerung und des Auszugs, wie bereits der uralte Lobgesang der Israeliten nach dem Durchzug durch das Rote Meer belege, so Benedikt. Ganz konkret wünschte sich der Papst einen Aufbruch hin zu Frieden und Gerechtigkeit für die Länder Lateinamerikas und der Karibik, die etwa von Rauschgifthandel und Kriminalität gezeichnet seien. Gleiches gelte auch den Menschen in Afrika, wo Kriege und Konflikte Versöhnung und Entwicklung hemmten. Außerdem ging das Kirchenoberhaupt auf die Situation im Nahen Osten ein:

„Jesus, den Herrn, bitte ich, daß im Nahen Osten, und besonders in dem durch seinen Tod und seine Auferstehung geheiligten Land, die Völker einen wahren und endgültigen „Auszug“ aus dem Krieg und der Gewalt zum Frieden und zur Eintracht vollziehen mögen. An die christlichen Gemeinschaften, die insbesondere im Irak Prüfungen und Leid erleben, richte der Auferstandene erneut sein trostvolles und ermutigendes Wort, das er zu den Aposteln im Abendmahlssaal gesprochen hat: „Friede sei mit euch!“ (Joh 20,21).“

  
Weiter bedachte Papst Benedikt besonders jene Christen, die für ihren Glauben einen hohen Preis zahlen:

„Der Auferstandene stütze die Christen, die wie in Pakistan wegen ihres Glaubens Verfolgung und sogar Tod erleiden. Er gebe den Ländern, die vom Terrorismus und von sozialen oder religiösen Diskriminierungen betroffen sind, die Kraft, Wege des Dialogs und des friedvollen Zusammenlebens einzuschlagen. Den Verantwortlichen aller Nationen bringe das Osterfest Christi, seine Auferstehung, Licht und Kraft, damit das Wirtschaftsleben und die Finanzaktionen endlich nach Kriterien der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der brüderlichen Hilfe gestaltet werden. Die rettende Kraft der Auferstehung Christi stärke die ganze Menschheit, dass sie die vielfachen und tragischen Äußerungen einer sich ausbreitenden „Kultur des Todes“ überwinde, um eine Zukunft der Liebe und Wahrheit aufzubauen, in der jedes menschliche Leben geachtet und angenommen wird.“

 
In Pakistan war es zuletzt in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder zu Gewaltakten gegen Christen gekommen. - In diesem Jahr grüßte Papst Benedikt die Menschen zu Ostern in 65 Sprachen – darunter etwa Äthiopisch-eritreisch, Senegalesisch, Tamil, Maori oder Kambodschanisch. Im Anschluss an seine Ostergrüße erteilte er den am Petersplatz versammelten Gläubigen, sowie allen weltweit über Hörfunk und Fernsehen zugeschalteten Menschen traditionsgemäß als Bischof von Rom und Oberhaupt der gesamten Christenheit den Segen Urbi et Orbi – der Stadt und dem ganzen Erdkreis.
(rv 04.04.2010 vp)







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