Angesichts der Medienkritik an Papst Benedikt XVI. vor dem Hintergrund der Missbrauchsskandale
haben weitere Kirchenführer ihre Solidarität mit dem Oberhaupt erklärt. Die lateinamerikanischen
Bischöfe erklärten zu den Vertuschungsvorwürfen gegen den damaligen Glaubenspräfekten
Joseph Ratzinger, es handle sich um eine „falsche und verleumderische Medienkampagne“.
Auch Kirchenvertreter in Frankreich, Italien, dem Irak und den USA wiesen die vor
allem von der Zeitung „The New York Times“ vorgebrachten Anschuldigungen zurück. New
Yorks Erzbischof Timothy Dolan warf der Zeitung vor, zweierlei Maß anzuwenden.
So seien Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen stärker herausgehoben worden
als entsprechende Vorgänge in der jüdischen Gemeinde in Brooklyn. Der US-amerikanische
katholische Publizist George Weigel schrieb, die Zeitung lasse die elementarsten
journalistischen Standards vermissen und stelle die katholische Kirche entgegen der
Wahrheit als „Epizentrum der Gewalt gegen Jugendliche“ dar. Der italienische Kardinal
Carlo Maria Martini sprach von „niederträchtigen und falschen“ Beschuldigungen
gegen den Papst. Benedikt XVI. habe keine Verteidigung nötig, weil seine Untadeligkeit
und sein Pflichtbewusstsein offenkundig seien, so der frühere Mailänder Erzbischof.
Der Bischof von Cremona, Dante Lafranconi, wies auf mögliche wirtschaftliche
Interessen hinter den Missbrauchsvorwürfen hin. Auch der Erzbischof im irakischen
Kirkuk, Louis Sako, stellte sich ausdrücklich hinter den Papst.