US-Kardinal George: „Benedikt hat Missbrauchsopfer gestärkt!“
Der Präsident der
US-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Francis George, nimmt Papst Benedikt
vor Angriffen der Medien in Schutz. Die Zeitung „The New York Times“ hatte behauptet,
der Vatikan habe vor den sexuellen Übergriffen des US-amerikanischen pädophilen Priesters
Lawrence Murphy auf taubstumme Kinder die Augen verschlossen. Papst Benedikt habe
sich wie kein anderer im Kampf gegen Missbrauch stark gemacht, so Kardinal George
im Gespräch mit Radio Vatikan. So habe Benedikt bei seinem Besuch in den USA Missbrauchsopfern
Mut gemacht und die Aufklärung in Gang gebracht:
„Es war Papst Benedikt,
der uns auf verschiedene Art und Weise nahe gebracht hat, diese Krise anzugehen, sie
schneller anzugehen und sie zu lösen. Die Regeln, die heute dazu gelten und von der
Glaubenskongregation angewendet werden, entstammen der Zeit, als Benedikt dort Präfekt
war. Durch sie können Täter dauerhaft aus dem Priesteramt entfernt werden. Darüber
hinaus hat uns der heutige Papst damals ermutigt, auf die Opfer zuzugehen. Heute gibt
es in vielen Diözesen Hilfsangebote für Opfer sexuellen Missbrauchs und es gibt präventive
Aufklärungsprogramme für Kinder und für Erwachsene, damit sie Anzeichen von Missbrauch
erkennen. Nichts davon wäre möglich gewesen, wenn Papst Benedikt damals nicht die
rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen und einen solchen pastoralen Eifer an
den Tag gelegt hätte.“
Der Besuch von Papst Benedikt in Boston im Jahr
2008 habe den Menschen massiv Mut gemacht, die in der Vergangenheit Opfer von Missbrauch
geworden seien, so der Kardinal. Das katholische Kirchenoberhaupt war damals mit Missbrauchsopfern
zusammengetroffen. Für die Glaubensgemeinschaft war diese offiziell nicht angekündigte
Begegnung eine Überraschung. „Die Begegnung gelang dank seiner besonderen pastoralen
Präsenz: Er ist bescheiden und zugleich stark. Er hat es geschafft, dieses Treffen
inmitten eines vollen Reiseprogramms zu platzieren. Er hat es in einer Art organisiert,
bei der die Intimität der Opfer geschützt blieb.“