Chrisam-Messe: „Der Kampf des Christen ist, das Gute und das Recht zu tun"
Das Öl ist das Zeichen
der Barmherzigkeit Gottes. Mit dieser Botschaft hat der Papst an diesem Donnerstag
in der Petersbasilika die Feier der Ostertage eröffnet. In der Chrisam-Messe, traditionell
vom Bischof gemeinsam mit allen Priestern des Bistums gefeiert, werden die Öle geweiht,
die im Laufe des Jahres für Taufe, Firmung und Weihe gebraucht werden. Die versammelten
Priester erneuern in dieser Messe ebenfalls ihre Weiheversprechen. In seiner Predigt
ging Benedikt XVI. besonders auf die Sakramente ein. Sie seien fest in unserer Welt
verankert:
„Gott rührt uns an durch materielle Wirklichkeiten,
durch Gaben der Schöpfung hindurch, die er in seinen Dienst nimmt, zu Instrumenten
der Begegnung zwischen uns und sich selber macht. Es sind vier Elemente der Schöpfung,
aus denen der Kosmos der Sakramente gebaut ist.“
Besonders
wies der Papst auf die Symbolkraft des Öls hin. Es sei Zeichen für den Frieden, aber
auch für den Kampf.
„Der Kampf der Christen bestand und
besteht nicht im Gebrauch der Gewalt, sondern darin, dass sie für das Gute, für Gott
zu leiden bereit waren und sind. Er besteht darin, dass die Christen sich als gute
Staatsbürger an das Recht halten, das Rechte und das Gute tun. Er besteht darin, dass
sie nichts tun, was in den geltenden Rechtsordnungen nicht Recht, sondern Unrecht
ist.“
Als Beispiel für den Einsatz gegen Unrecht und
Unwahrheit nannte er die Märtyrer:
„Sie haben mit dem
Nein zur Unwahrheit und zu allen ihren Folgen die Macht des Rechts und der Wahrheit
aufgerichtet. So haben sie dem wirklichen Frieden gedient. Auch heute ist es für Christen
wichtig, dem Recht zu folgen, das die Grundlage des Friedens ist. Auch heute ist es
für Christen wichtig, Unrecht, das zu Recht erhoben wird, nicht anzunehmen – etwa
wenn es um die Tötung unschuldiger ungeborener Kinder geht. Gerade so dienen wir dem
Frieden, und gerade so sind wir auf der Spur Jesu Christi, von dem der heilige Petrus
sagt: ‚Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern
überließ seine Sache dem gerechten Richter.‛.“