2010-03-30 14:55:17

Österreich: Orden wird Vorwürfe untersuchen


In Tirol sind am Dienstag Missbrauchsvorwürfe gegen Mitarbeiter des „Sozialen Zentrums St. Josef“ in Mils laut geworden. Eine Frau, die nach eigenen Angaben 1980 in der von einem Orden geführten Behinderten-Pflege-Einrichtung tätig war, äußerte die Vorwürfe anonym gegenüber dem ORF. Für die behinderten Menschen habe es vor dreißig Jahren „kalte Duschen, Zwangsjacken, Beschimpfungen und Fußtritte“ gegeben. Die Menschen seien stundenlang in Toiletten eingesperrt worden und hätten ihr eigenes Erbrochenes essen müssen, so die Schilderungen. Die Frau gab an, sich mit ihren Beobachtungen damals an das Jugendamt und das Land Tirol gewandt zu haben. Nach eigener Erzählung schenkte der damals 22-jährigen Frau aber niemand Glauben. Das Soziale Zentrum St. Josef in Mils gehört dem Orden der Barmherzigen Schwester vom heiligen Vinzenz Paul mit Mutterhaus in Zams an. Aus dem Orden hieß es am Dienstagnachmittag, dass umgehend damit begonnen werde, die Vorwürfe zu untersuchen. Die Diözese Innsbruck hatte kürzlich kirchliche Ordensgemeinschaften eindringlich gebeten, „sich der aktiven Vorgangsweise der Diözese bei der Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen anzuschließen“.

(kap 30.03.2010 sk)









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