In Jerusalem haben am Sonntagnachmittag Hunderte einheimischer und ausländischer Christen
an der großen Palmsonntagsprozession über den Ölberg teilgenommen. Die Polizei gab
die Zahl der Teilnehmer mit 1.500 an. Der Zug wurde von Einheiten der israelischen
Grenzpolizei überwacht; im Gegensatz zu früheren Jahren kreiste ein Hubschrauber die
ganze Zeit über dem Ölberg. Bei der abschließenden Feier erinnerte der Lateinische
Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, vor der Anna-Kirche an den Einzug Jesu, der seinerzeit
die Stadt „ohne Checkpoints und ohne Durchquerung einer Mauer“ habe erreichen können.
Auch heute noch gebe es Menschen, die „von Ungerechtigkeit erdrückt“ würden, so Twal.
Aber Jesus habe gezeigt, dass die Liebe durch den Tod zur Auferstehung führe. Am Karfreitag
wird Medienberichten zufolge auf der Via Dolorosa ein Ausnahmezustand erwartet, wenn
Christen aller Konfessionen mit großen Holzkreuzen den Leidensweg Jesu nachvollziehen.
Mit dem größten Andrang rechnen die Behörden allerdings am Karsamstag, wenn die orthodoxen
Christen in der Jerusalemer Grabeskirche ihre traditionelle Osterfeuer-Liturgie feiern.
Das Gotteshaus werde dann großräumig durch die Polizei abgesperrt, um nur Besitzer
von eigens ausgegebenen Eintrittskarten vorzulassen, hieß es. (kipa 29.03.2010
sk)