Die Schweizer Bundespräsidentin Doris Leuthard fordert, dass fehlbare Geistliche keinen
Kontakt zu Kindern mehr haben dürfen. „Ob Täter aus der zivilen oder geistlichen Welt
kommen, macht keinen Unterschied“, sagte die christdemokratische Politikerin in der
„Sonntagszeitung“ vom 28. März. „Beide unterstehen dem schweizerischen Strafrecht,
ohne Wenn und Aber.“ Wichtig sei zudem, dass pädophile Priester, Lehrer und andere
Betreuungspersonen nicht mehr in Kontakt mit Kindern kommen. Eine zentrale Erfassung
wie bei Lehrern sei auch bei pädophilen Priestern zu diskutieren. Die Kirche treffe
hier eine Mitwirkungspflicht. Sexuelle Übergriffe an Kindern und Jugendlichen nannte
die Bundespräsidentin schockierend. Damit werde Opfern unermessliches Leid zugefügt.
Oft könnten sie ein Leben lang nicht richtig darüber sprechen. Wenn Priester, Lehrer
oder andere Betreuungspersonen ihre Position und das damit verbundene Vertrauen ausnutzten,
um Kinder und Jugendliche zu missbrauchen, sei das besonders verwerflich. Es sei ist
wichtig, dass für Opfer Anlaufstellen eingerichtet werden. Zudem müssen die Fälle
konsequent aufgearbeitet werden.