Niederlande: Salesianer-Chef erfuhr später von Missbrauchsfällen
Die niederländische katholische Kirche hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach der
derzeitige Rotterdamer Bischof in den 1970er Jahren vor seiner Wahl zum Chef des Salesianerordens
von Missbrauchsfällen gewusst habe. Tatsächlich habe Adrian van Luyn erst nach seiner
Wahl zum Provinzial von solchen Vorkommnissen in einem Salesianer-Internat erfahren,
erklärte das Sekretariat der katholischen Kirche in den Niederlanden am Freitag in
Utrecht. Van Luyn, der inzwischen Vorsitzender der niederländischen Bischofskonferenz
ist, war zwischen 1975 und 1981 Chef des Salesianerordens in den Niederlanden. Während
einer internen Untersuchung von Vorfällen aus dem Jahr 1967 habe van Luyn nicht der
Führung des Ordens angehört, so das Sekretariat. Die in der Untersuchung angesprochenen
Themen seien vom damaligen Provinzial und anderen Vertretern des Ordens behandelt
worden. Angaben in den Medien über Missbrauchsfälle im Salesianer-Internat in s’Heerenberg
bei Nijmegen hatten eine lebhafte Diskussion über Missbrauchsfälle in katholischen
Einrichtungen den Niederlanden ausgelöst.