2010-03-27 12:23:59

Kasper: „Ratzinger hat das Schweigen gebrochen“


Papst Benedikt war „der erste, der schon als Kardinal nach neuen und schärferen Regeln gerufen hat“: Das sagt der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper zu den Vorwürfen gegen Benedikt im Umgang mit Missbrauchsfällen. „Dass jetzt einige Zeitungen diese furchtbaren Fälle instrumentalisieren, um den Papst frontal anzugreifen, überschreitet jede Grenze von Gerechtigkeit und Anstand“, so der Kardinal weiter im Gespräch mit der Tageszeitung „Corriere della Sera“. Kasper räumt ein, dass es „zumindest in einigen Fällen“ früher in der Kirche die Tendenz gegeben habe, Missbrauchsfälle zu vertuschen, um Schaden vom Image der Kirche abzuwenden. „Aber die Strasse, die wir mittlerweile eingeschlagen haben, ist irreversibel, und das ist auch gut so“, sagt der Kardinal. Man dürfe aber nicht so tun, „als hätte es das Bewußtsein, das wir heute haben, schon vor dreißig oder vierzig Jahren geben müssen, als viele der heute diskutierten Fälle passierten“. Kasper, der den päpstlichen Einheitsrat leitet, verteidigt auch Papst Johannes Paul II. gegen Vorwürfe. „Wer ihn kannte und wer seine Figur und seine Amtszeit als Ganzes sieht, kommt zu einem ganz klaren Urteil“, findet er. Man könne „an Johannes Pauls Denken nicht zweifeln“.

(corr 27.03.2010 sk)







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