2010-03-25 15:13:27

Haiti: Intensive Fastenzeit


RealAudioMP3 Die katholische Welt bereitet sich auf Ostern vor. Doch wie wird diese Zeit in den Ländern erlebt, die in der letzten Zeit von Naturkatastrophen heimgesucht wurden? Davon gab es seit Jahresbeginn nicht wenige. Auf den Philippinen bebte sogar in den letzten Stunden noch die Erde – am Schlimmsten hat es aber bisher Haiti getroffen. Nach dem verheerenden Erbeben, das die Insel im Januar verwüstete, wurde dort der traditionelle Karneval kurzerhand in Fasten und Beten umgewandelt. James Cavnar, Präsident der katholischen Hilfsorganisation „Cross International Catholic Outreach”, zeigte sich im Interview mit Radio Vatikan davon beeindruckt:

„In Haiti ist die karibische Tradition des Karnevals sehr stark! „Vier, fünf Tage vor dem Aschermittwoch geht das ganze Land in Paraden und Feiern auf, tanzt und trinkt usw. Dieses Jahr hat die Regierung erklärt: Es gibt keinen Karneval, sondern es gibt stattdessen drei Tage Gebete und Fasten. So konnte man in ganz Haiti an großen öffentlichen Gebeten teilhaben, an denen Protestanten und Katholiken gleichermaßen teilnahmen. Das war wirklich bemerkenswert: Karneval wurde kurzerhand in Fasten umgewandelt und das in einem der heute wohl ärmsten Land der Welt.“

Hilfsorganisationen und Kirchen plädieren im Fall von Haiti vor allem für „Hilfe zur Selbsthilfe“. So forderte der Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg, Anton Markmiller, anlässlich der internationalen Geberkonferenz für Haiti vom kommenden Mittwoch einen Schuldenerlass für den gebeutelten Karibikstaat. Internationale Finanzspritzen sollen langfristig angelegt werden, um eine stabile und perspektivreiche Zukunft zu sichern. James Cavnar sieht das ähnlich, denn:

„Nach diesem Erdbeben besteht die Gefahr, dass Haiti zum zweit- oder drittärmsten Land der Welt wird! In den Gegenden, wo das Epizentrum des Bebens war, sind 80 Prozent aller Häuser verschwunden. Viele Bürger aus der Mittel- und Oberschicht leben nun in Zelten wie die Ärmsten der Armen. Das sind Menschen, die vorher ein wohlhabendes Leben führten, ihre Kinder in die Schule brachten etc. Von ihnen gibt es Hunderttausende!“


(rv 25.03.2010 pr)








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